Schweden und Norwegen warnen vor einem möglichen Krieg mit Russland, während Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius von einer potenziellen Auseinandersetzung in “fünf bis acht Jahren” spricht. Nun äußert sich auch Dänemarks Militärgeheimdienst FE zu der angespannten Lage.
Laut Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen geht der dänische Militärgeheimdienst davon aus, dass Russland “sehr wahrscheinlich” militärische Gewalt einsetzen werde, um die Nato-Staaten herauszufordern. Dies könnte durch regelmäßige Verletzungen von Landesgrenzen durch Flugzeuge und Kriegsschiffe oder durch das Zusammenziehen von Armeen entlang der Grenze eines Nato-Landes geschehen.
Der FE betont jedoch, dass Russland darauf bedacht sein wird, diese Herausforderungen unterhalb der Kriegs-Schwelle zu halten, um nicht den Bündnisfall der Nato und somit einen direkten Krieg auszulösen. Obwohl ein offener Krieg als “derzeit unwahrscheinlich” betrachtet wird, warnt der Geheimdienst vor möglichen militärischen Operationen unterhalb dieser Schwelle.
Die Risikobereitschaft Russlands habe nach dem Nato-Beitritt von Finnland und Schweden zugenommen, so der FE. Obwohl territoriale Eroberungen als unwahrscheinlich gelten, könnten Operationen darauf abzielen, die Entscheidungsprozesse der Nato zu beeinträchtigen, den Zusammenhalt zu gefährden und den Willen des Bündnisses zu schwächen.
General Flemming Lentfer, der Chef der dänischen Armee, warnt ebenfalls vor der gestiegenen Stärke Russlands und fordert, die Streitkräfte des Landes in den kommenden Jahren aufzurüsten, um sich auf mögliche Bedrohungen vorzubereiten.